Temperaturgeführte Rückführungslogistik: neue Forschung

Vier Modelle für die umgekehrte Logistik

Die Untersuchungen von Mission Reuse zeigen, dass es kein einzelnes ideales Modell gibt: Welches Modell am besten passt, hängt vom Nutzer, dem Gerät, dem Anbieter und dem Kontext ab, in dem das Gerät verwendet und zurückgegeben wird. Es ist jedoch klar, dass effiziente Rückführungslogistikprozesse bestehende Logistikflüsse nutzen und dass platzsparende Geräte bevorzugt werden.

Die vier (bestehenden) Modelle, die von Mission Reuse abgebildet werden:

1. B2B-Pool-System. Ein revolvierender Pool von standardisierten Verpackungen, der von einem einzigen Systembetreiber verwaltet wird und die bestehende Logistikinfrastruktur nutzt. Die Verpackungen sollten im leeren Zustand faltbar sein, um eine effiziente Lagerung zu ermöglichen. Der Transport der Verpackungen erfolgt durch einen Logistikdienstleister.

1. B2C-Pool-System. Ein revolvierender Pool von standardisierten Verpackungen, der von allen beteiligten Parteien verwaltet wird und die bestehende Logistikinfrastruktur nutzt. Die Verpackungen werden von allen teilnehmenden Parteien gesammelt und wiederverwendet. Der Transport der Verpackungen erfolgt über einen Logistikdienstleister.

1. Unabhängige B2C-Infrastruktur. Die Verpackungen werden von einer Partei, dem Eigentümer der Ressource, transportiert und verwaltet, der die Verpackungen an Dritte „vermietet“. Dies erfordert eine neue Infrastruktur, die vom Eigentümer der Ressource verwaltet wird. Mit der Zeit wird dies zu einer unabhängigen und optimierten Logistik führen.

1. Von Drittanbietern abhängige B2C-Infrastruktur. Die Verpackungen werden über einen externen Lieferdienst hin- und hergeschickt. Die Verpackungen sind Eigentum des Verpackungslieferanten und der Transport wird von einem Dritten auf der bestehenden Infrastruktur durchgeführt. Wie beim B2B-Poolsystem ist es wichtig, dass die leeren Verpackungen/Hilfsmittel faltbar sind, um Platz zu sparen.

Möglichkeiten für Sie als Unternehmen bei der Nutzung der Rückwärtslogistik

Ihre Logistikprozesse anders zu gestalten, ob in Zusammenarbeit mit Ihrem Transportpartner oder nicht, ist eine ziemliche Herausforderung und erfordert anfangs eine Investition. Aber es bietet Ihnen als Unternehmer auch Chancen, wie die Untersuchungen von Mission Reuse zeigen. Wir listen sie für Sie auf:

• Machen Sie Kunden zu Stammkunden. Wenn Sie die Rückführungslogistik von Transportpartnern nutzen, die Ihre Kunden zu Hause beliefern und auch die Verpackungen zurücknehmen, ist es für die Kunden attraktiv, sich gleich eine neue Bestellung liefern zu lassen, wenn sie die „alte“ Verpackung abholen lassen.
• Belohnen Sie Ihre Kunden und vermeiden Sie Transaktionskosten. Die mit einem Pfandsystem verbundenen Transaktionskosten könnten erheblich steigen, wenn es für alle Verbraucherverpackungen gelten würde. Ziehen Sie daher alternative Belohnungen für die Rückgabe von Verpackungen in Betracht, wie z.B. Rabatte auf zukünftige Bestellungen, Gutschriften und Gutscheine.
• Geben Sie Ihren Kunden einen zusätzlichen Grund, sich für Sie zu entscheiden. Zeigen Sie, dass die Verringerung der Umweltbelastung auch für Sie wichtig ist, und senden Sie ein positives Signal an die Verbraucher, die zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen möchten.
• Erzielen Sie Größenvorteile durch die Kombination von Lieferdiensten mit speziellen Anforderungen, wie z.B. Temperaturkontrolle.
• Gehen Sie neue Kooperationen ein. Richten Sie zum Beispiel zentrale Abgabestellen für die Rückgabe und Abholung von E-Commerce-Verpackungen ein und reduzieren Sie so die Umweltbelastung und die Kosten für den Transport auf der letzten Meile.

• Zeigen Sie den Weg! In dem Gesetzentwurf setzt der PPWR ehrgeizige Ziele für die Wiederverwendbarkeit von Transportverpackungen (30% bis 2030; 90% bis 2040) und Verpackungen für den elektronischen Handel (10% bis 2030; 50% bis 2040). Die Nichterfüllung dieser Ziele kann hohe Kosten verursachen, und wenn eine Verpackung die Anforderungen des PPWR nicht erfüllt, muss sie möglicherweise sogar vom Markt genommen werden. Ergreifen Sie Ihre Chance und seien Sie an der Spitze der Kreislaufwirtschaft: Langfristig werden Sie sowieso darauf angewiesen sein.

Wann sind wiederverwendbare Materialien wünschenswert? Und wann sind sie „nachhaltiger“?

Eine verständliche Frage, die aufkommt, wenn man über wiederverwendbare Verpackungen spricht, ist, ob wiederverwendbare Verpackungen tatsächlich nachhaltiger sind als Einwegverpackungen. Das hängt von den Umweltauswirkungen der Herstellung der Verpackung und den dafür benötigten Rohstoffen ab, aber auch davon, wie oft die Verpackung wiederverwendet wird und was mit ihr am Ende ihrer Lebensdauer geschieht. Kurz gesagt, von ihrer gesamten Lebensdauer.

Im Allgemeinen sind neue Rohstoffe bei weitem am umweltschädlichsten: Der Transport und sogar die Herstellung eines Geräts kommen in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck nicht einmal in die Nähe. Die Kriterien des „Design-for-Recycling“ spielen im PPWR nicht ohne Grund eine Rolle: lieber Produkte wiederverwenden und Rohstoffe nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer so gut wie möglich recyceln, als ständig neue Rohstoffe zu gewinnen.

Wenn Ihre Logistikprozesse für eine Einweg-Logistik eingerichtet sind, d.h. nur zum Kunden und nicht zurück, besteht die Herausforderung darin, über die Möglichkeiten nachzudenken, dies in eine Rückhol-Logistik umzuwandeln.